Jüdisches Leben in Krakau

 

Krakau, die alte Königsstadt Polens, gilt auch heute noch als die heimliche Hauptstadt. Sie beherbergt eine große Zahl unzerstörter Kultur, unter anderem den Wawel, die alte Burg mit Schloss und Kathedrale. Auch die Altstadt mit dem jüdischem Wohnviertel Kaziemierz ist sehenswert und gehört zum Weltkulturerbe.

Straße in Kaziemierz

In Kaziemierz, einem Stadtteil Krakaus in einem Weichselbogen, lebten seit dem 15. Jahrhundert Juden. Auch heute finden sich noch deutliche Zeichen jüdischen Lebens. Ich habe sieben Synagogen und drei Friedhöfe gezählt.

Vor allem aber ist dieses Viertel bei Einheimischen und Touristen beliebt, weil hier jüdische Tradition, Künstlerszene und ansprechende Lokale zu finden sind. Manche Dinge in diesem Betrieb wirken befremdlich, so die kleinen Wagen für die Touristen, die marktschreierisch auf Schildern „old Town - Ghetto – Auschwitz“ als touristische Ziele anpreisen.

Die Häuser in Kaziemierz, die Synagogen und die Friedhöfe sind kaum zerstört, weil die deutschen Besatzer die Bauten und Einrichtungen als eine Art Museum für die „Degeneration der jüdischen Rasse“ erhalten wollten.

Die folgenden Synagogen sind in Kaziemierz noch erhalten:

  • Alte Synagoge
  • Hohe Synagoge
  • Isaak-Synagoge
  • Kupa-Synagoge
  • Popper-Synagoge
  • Remuh-Synagoge (neben dem alten Jüdischen Friedhof)
  • Tempel-Synagoge
Im Innenraum der Tempel - Synagoge
In der Isaac Synagoge

In Kaziemierz gab es drei Friedhöfe, von denen zwei noch erhalten sind.

Im Süden von Kaziemierz, jenseits der Weichsel, finden sich Teile des ehemaligen Ghettos im Stadtteil Podgorce, zum Beispiel ein Teil der Mauer, die Ghetto Apotheke und auch die Reste von „Schindlers Fabrik“. 

Reste der Ghetto - Mauer in Podgorce

Nur wenige Kilometer weiter südlich befand sich das Konzentrationslager Plaszow, in dem die meisten Menschen aus dem Ghetto umgebracht wurden. Heute erinnern Rasenflächen und mehrere Gedenksteine an das KZ.

Auf dem Gelände des KZ Plaszow

In der Nähe dieser KZ Fläche befanden sich zwei jüdische Friedhöfe, von denen einer noch in Resten erhalten ist. 

Fotos: G&W Heumann