Juden in Glatz

 

Glatz ist der Hauptort der historischen Grafschaft Glatz, die jahrhundertelang zu Böhmen und später zum Habsburger Reich gehörte. 1741 erfolgte zusammen mit Schlesien die Eingliederung in das Königreich Preußen.

Juden lebten in Glatz seit 1350, wo sie hauptsächlich als Geld- und Immobilienhändler tätig waren. Sie besaßen früh eine Synagoge und einen eigenen Rabbiner. 1492 wurden alle Juden endgültig aus Glatz vertrieben.

Erst 1812, aufgrund des Judenedikts des Preußischen Königs, siedelten sich wieder jüdische Familien an. 1825 gab es schon 57 Juden in Glatz, 1871 dann 226 Personen. Eine Synagoge wurde 1885 eingeweiht; ein Friedhof entstand Anfang des 19. Jahrhunderts.

In der Nazizeit wurde die jüdische Bevölkerung grausam verfolgt, jüdische Einrichtungen und die Synagoge 1938 zerstört. Die wenigen verbliebenen Personen wurden in die Konzentrationslager verbracht und ermordet.

Nach dem 2. Weltkrieg entstand im nunmehr polnischen Klodzko wieder ein jüdische Gemeinde, die über verschiedene Organisationen verfügt.