Jüdische Geschichte in Polen

 

Die jüdische Besiedlung Polens nahm um das Jahr 1000 ihren Anfang. Als die Juden im übrigen Europa verfolgt und getötet wurden, waren sie in Polen willkommen und sicher.

Die Juden waren entscheidend an der wirtschaftlichen Blüte des Landes beteiligt. Auch die allgemeine Bildung wurde durch jüdische Schulen wesentlich gefördert.

Im Judentum selbst bildeten sich verschiedene Strömungen, die meist eine unterschiedliche Auslegung von Thora und Talmud forderten. Moses Isserle aus Krakau stand einer bekannten Schule vor und schrieb mit am „Schulchan Aruch“, einer jüdischen Gesetzesauslegung.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts breiteten sich bekannte messianische Bewegungen in Polen aus. Unter Israel Ben Elieser (Bal Shem Tov) entstand der Chassidismus, der die Kabbala auslegte. Der Chassidismus beeinflusste das ultraorthodoxe Judentum und lebt heute in der Chabad  Bewegung fort.

Im 17. Jahrhundert kam es durch die protestantische Reformation und die folgende Gegenreformation zu einer Verschlechterung der Lage der Juden durch einen ausgeprägten Antisemitismus, der sich bis in die Neuzeit zu einem erheblichen Problem auswuchs.
Nach dem ersten Weltkrieg lebten noch etwa 3 Millionen Juden in Polen.

Im Holocaust wurden etwa 90% der Juden von den deutschen Besatzern umgebracht. Die Namen der Vernichtungslager wie AuschwitzTreblinka,Majdanek,BełżecSobibór und Chełmno sind bekannt und sollten zur Mahnung auch in folgenden Generationen dienen.

Von den Überlebenden emigrierten viele Menschen nach Israel. In den Jahren um 1960 kam es zu einer zweiten Welle einer Emigration als Antwort auf staatlich geförderten Antisemitismus.

Heute leben noch etwa 10.000 jüdische Menschen in Polen.