Der Friedhof in Vöhl

Der jüdische Friedhof von Vöhl liegt in der Herzingsgrube oberhalb der Stadt.

Er wurde ab dem Jahre 1831 offiziell als Friedhof geführt, jedoch schon vorher für Begräbnisse benutzt.

Nach 1940 wurden die Grabsteine abgeräumt und vermutlich für Baumassnahmen oder beim Straßenbau verwendet. Heute sind noch 46 Grabsteine erhalten. Sie stehen nicht am ursprünglichen Platz. Manche Steine wurden bei der Restauration zu tief eingegraben, so dass Teile der Inschrift nicht mehr lesbar sind, ein Stein steht auf dem Kopf.

Die Steine stehen in 11 Reihen ausgerichtet. Sie sind sehr unterschiedlich gestaltet. Ehemals vorhandenen Marmor- oder Steinplatten sind verschwunden.Die ältesten Steine weisen, wie auf anderen Friedhöfen auch, nur eine hebräische Inschrift auf. Gegen Ende des 19. Jahrhundert wurde es Mode, die Grabsteine hebräisch und deutsch zu beschriften. Die neueren Inschriften sind nur noch in deutscher Sprache ausgeführt.

Die Verzierungen auf den Steinen weist die üblichen und auch von anderen Friedhöfen bekannten epigrafischen Verzierungen von Blumen über Fackeln bis hin zu Vasen auf.

Einige Grabsteine weisen eine unübliche Verzierung auf. Es finden sich auf den Grabsteinen von Frauen der Familie Katzenstein die Hände, wie sie von den Kohanim, den Priestern, beim Aaronitischen Segen in der typischen Haltung abgebildet sind. Diese Abbildungen kommen sonst ausschliesslich bei Männern aus Kohanitischen Familien vor.

Fotos W&G Heumann, Hünxe, 2018