Siegen: Jüdisches Leben

 

Bereits im 13. Jahrhundert lassen sich einzelne Juden in Siegen und Umgebung nachweisen. Nach den Verfolgungen im 14. Jahrhundert als Folge der Pest wurden wohl auch die Siegener Juden vertrieben. Jedenfalls hörte man für einige Jahrhunderte nichts mehr von jüdischen Einwohnern.

Vom Beginn der Reformation an bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts finden Juden Erwähnung, allerdings meist in Dokumenten über Verfahren, in denen ihre Rechte als Kaufleute und Bürger eingeschränkt werden sollten.

Erst durch ein neues preußisches Gewerbegesetz wurde es Juden ab 1847 erlaubt, in Siegen zu wohnen und Handel zu treiben. Von dieser Zeit an stieg die Zahl der jüdischen Bürger in Siegen deutlich an. Im Jahr 1900 hatte die Synagogengemeinde Siegen 97 Mitglieder. Die Gottesdienste wurden zunächst in Privathäuser, dann ab 1904 in der neu errichteten Synagoge abgehalten.