Der Friedhof von Bottrop

 

Der Friedhof von Bottrop liegt am Westring innerhalb des Kommunalfriedhofes. Er wurde im Jahre 1898 angelegt. Bis zu dieser Zeit beerdigten die Bottroper Juden ihre Toten auf dem Holtener Friedhof. Auch auf den Friedhöfen in Essen liegen Juden aus Bottrop.

In den Jahren vor 1930 wurde der Friedhof zu klein. Er sollte erweitert werden, eine Leichenhalle für die Tahara - Rituale war geplant. Eine Einigung zwischen den rivalisierenden Konservativen und orthodoxen Gläubigen konnte jedoch nicht erzielt werden. Die Auseinandersetzung wurde wegen der einsetzenden Verfolgung und Dezimierung der Gemeinde gegenstandslos.

Es sind nur noch wenige Steine und eine Gedenkplatte vorhanden. Im vorderen Anteil stehen Steine, die an verstorbene jüdische Zwangsarbeiter erinnern. Blanka Pollak und Schari Widder wurden bei Luftangriffen tödlich verletzt. Das zwölfjährige Kind einer ungarischen Zwangsarbeiterin ist im vorderen rechten Friedhofsteil beigesetzt.

Die ursprünglich vorhandenen Mauer aus weißen Ziegelsteinen ist nicht mehr vorhanden, sie ist durch einen Drahtzaun ersetzt. Die Anordnung der Steine entspricht nach dem Kataster nicht der Lage der Gräber. Das liegt auch daran, daß der Friedhof in der NS Zeit völlig zerstört war.

 

 

 

Fotos G&W Heumann, Hünxe