Jüdisches Leben in Göttingen

 

Der Beginn der jüdischen Besiedlung Hannovers ist genau bekannt. Am 1. März 1289 wurde der Jude Moyse Bürger der Stadt Göttingen.

Nach einem Jahrhundert Frieden kam es zu anhaltenden Morden und Vertreibungen im 14. Jahrhundert. Im 15. und 16. Jahrhundert wohnten keine Juden in Göttingen.

Im Jahre 1334 wurde die erste Synagoge in der Jüdenstrasse benutzt. 

Im Jahre 1729 wird eine Synagoge in der Buchstrasse erwähnt. In der Nähe hat sich eine Mikwe befunden. Synagoge und Mikwe waren in einem Hinterhof gelegen.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Synagoge in der oberen Maschstrasse gebaut. Sie wurde 1874 eingeweiht und 1938 von den Nationalsozialisten zerstört.

Im Jahre 2008 wurde auf dem Gelände des des jüdischen Gemeindezentrums eine alte Synagoge eingeweiht, die man aus Bodenfeld hierher transportiert und wieder aufgebaut hatte. Es handelt sich um ein kleines Fachwerkhaus, das nach dem Erlöschen der Bodenfelder Gemeinde verfiel.

 

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein existierte die jüdische Gemeinde am Rande der Gesellschaft. Bis in das beginnende 20. Jahrhundert war das Verhältnis von Juden zu Deutschen oft von Misstrauen und Feinseligkeit geprägt.

Namhafte Mitglieder der Göttinger Universität waren Juden.

Im Jahre 1933 lebten etwa 500 Juden in Göttingen, etwa 200 flohen bis 1938 ins Ausland.

Ab 1942 wurden die Juden aus Hannover nach Warschau und Theresienstadt transportiert und ermordet. Nur wenige der verfolgten Menschen überlebten.

Heute existieren in Göttingen eine liberale Gemeinde und eine konservative Masorti Gemeinde nebeneinander,