Der Friedhof von Sulzdorf

 

Lage:
Der Friedhof liegt etwa 700m nördlich (hier irren manche Hinweise im Internet) von Sulzdorf im Feld inmitten von bewirtschafteten Äckern. Der Sternberger Straße dem Dorf auswärts folgend führt etwa 300m vor der B279 ein unbefestigter Feldweg links ab (keine Beschilderung). Oder wir wählen die Obereßfelder Straße Rtg. Obereßfeld, dann gibt es kurz vor der Einmündung auf die B279 ein Hinweisschild links: Judenfriedhof 320m.
Das rechteckige Gelände verläuft in Nordsüdrichtung und ist ringsum mit einer Mauer umgeben. Das Eingangstor befindet sich an der Nordseite. Die Grabsteine sind nach Süden ausgerichtet.
Übrigens: Lederhecke ist eine Ableitung von Lehmwasser/Lehmboden. Entsprechend belehmt ist das Schuhwerk nach einem Besuch selbst bei trockenem Wetter!

Geschichte:
Der Anteil an der jüdischen Bevölkerung des Ortes stieg bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf über 30% (1831: 151 von 441 Bewohnern).1) Im Jahr 1832 wurde der eigene Friedhof errichtet, wohl um sich den steilen Weg auf den Wartberg bei Kleinbardorf zu sparen. Doch die letzte Bestattung auf dem Friedhof fand bereits 1905 statt, nachdem die Zahl der Gemeindemitglieder 1900 auf 32 Personen gesunken war. 1920 verließ die letzte jüdische Familie das Dorf.2)

Bilder und Texte: Norbert Brinkmann, Frankfurt