Der Neue Israelitische Friedhof
Trotz der mehrfachen Erweiterungen des Friedhofs an der Thalkirchener Straße musste die jüdische Gemeinde bald erkennen, dass die Kapazität in Anbetracht der starken Zuwanderung von Juden nicht ausreichen würde. So erwarb man 1904 durch Tausch ein Gelände im damals selbständigen Ort Freimann. Im gleichen Jahr begann man mit dem Neubau einer Friedhofsanlage, die dann ab 1908 benutzt wurde. Sie hat eine Fläche von rund 50 000 m² und ist umgeben von einer Steinmauer mit einer Länge von 966,5 m. Dazu gehört ein Friedhofsgebäude, bestehend aus Leichen- und Aussegnungshalle sowie Wohnung des Wärters. Die Feierhalle hat einen separaten Zugang für die Priester, damit diese an den Feierlichkeiten teilnehmen können.
Es sind ca. 6 000 Grabsteine vorhanden aus der Zeit von 1908 bis zum heutigen Tage. Auffallen ist eine Reihe von Ehrengräbern für 9 Rabbiner, mit Steinen aus schwarzem Marmor und goldener Inschrift. Auf diesem Friedhof liegen bekannte Persönlichkeiten, darunter Kurt Eisner und Gustav Landauer, beide Angehörige der bayerischen Räteregierung von 1918. Die größte Grabanlage überhaupt ist die der Familie Bernheimer. Auch andere Persönlichkeiten der israelitischen Kultusgemeinde sind hier bestattet, verdienstvolle Rabbiner sowie beispielsweise die Holocaust-Überlebenden Dr. Julius Spanier und Philipp Auerbach.
Eindrücke vom Friedhof und Grabstätten
Fotos Dietrich Bösenberg