Der Friedhof Krumbach - Hürben

Das Tor * Foto Dietrich Bösenberg

Bis 1628 mussten die Toten der Hürbener Juden zur Bestattung ins 30 km entfernte Burgau transportiert werden, da die vorderösterreichische Regierung einen eigenen Friedhof nicht gestattete. Erst als die Einwohner von Burgau und Umgebung, u.a. im Zusammenhang mit den Wirren des 30-jährigen Krieges Angst vor Ansteckung mit Pest und anderen Seuchen äusserten, durfte 1628 in Hürben ein jüdischer Friedhof angelegt werden. Nach einer Erweiterung 60 Jahre später besteht er in der heutigen Form, mit einer Fläche von 3250 m2. Er ist umgeben von einer durchgehenden Steinmauer, in die 1898 die neue erbaute Tahara integriert wurde. Ihr Zustand ist heute recht bedenklich, eine Sanierung und Pflege sind dringend erforderlich.

Auf dem Friedhofsgelände stehen heute rund 300 Grabsteine, jedoch dürfte die Zahl der Bestatteten wesentlich höher sein. Die in früherer Zeit überwiegend aus Holz bestehenden Grabmale haben die Zeit und vor allem die Verwendung als Brennmaterial durch die napoleonischen Truppen im Jahre 1800 nicht überstanden. Die Grabsteine stehen im nordwestlichen Teil in dichten Reihen und sind teilweise schwer zu lesen. Aber auch ansehnliche Grabsteine zum Teil mit Goldinschrift sind vorhanden. Sehenswert ist das Grab von Gustav Landauer (1919 als Mitglied des Zentralrats der bayerischen Räterepublik ermordet) sowie seiner Frau Hedwig Lachmann, die als Dichterin und Übersetzerin klassischer Literatur bekannt wurde.

Blick durch das Eingangstor
Die Tahara
Blick auf die Gräbergruppe
Gräberecke

Fotos: Dietrich Bösenberg,