Stuttgart - Hoppenlau

Nach der Vertreibung der Juden aus Stuttgart 1498 konnte erst 1834 ein eigener jüdischer Friedhof eingerichtet werden. Bis dahin wurden die Verstorbenen in den umliegenden Orten, wie Freudental und Hochberg begraben. Durch das Eingreifen des damaligen württembergischen Königs Wilhelm I. wurde der jüdische Gemeinde in den 1830er Jahren zugestanden, einen Teil des Hoppenau-Friedhofs zu erwerben, um dort eine eigene Begräbnisstätte anzulegen. Auf einer Fläche von rund 13, 7 a wurden hier nun die Verstorbenen aus Stuttgart sowie aus dem Vorort Cannstadt beigesetzt. 208 Grabsteine sind bis heute erhalten. Durch das starke Anwachsen der jüdischen Bevölkerung in und um Stuttgart war dieser Friedhof nach wenigen Jahrzehnten voll belegt und musste 1873 geschlossen werden.

Die Grabmale sind häufig aufwändig gestaltet, teilweise mit Säulen und Pilastern, der Giebel in Form eines Typanons. Auffallend sind auch zwei Grabmale in Sarkophag-Form , einer eher selten anzutreffenden Gestaltung auf jüdischen Friedhöfen. Dem Betrachter fällt auch auf, dass die typischen Symbole jüdischer Grabmale fast ganz fehlen. Levitenkanne und segnende Hände sind gar nicht vertreten, gelegentlich sieht man die Menora oder auch die geborstene Säule als Zeichen für viel zu früh verstorbene Menschen. Nur einige wenige Inschriften sind reinhebräisch gehalten, einige weisen deutsche und hebräische oder rein deutsche Texte auf.

Blick auf den jüdischen Teil