Juden in Karlsruhe

Die Synagoge von 1971 - Bild wikipedia gemeinfrei

 Im Jahr 1715 gründete der regierende Markgraf Karl-Wilhelm von Baden-Durlach seine neue Residenz Karlsruhe. Er erteilte an vermögende Privatpersonen Privilegien zur Niederlassung in seiner Stadt, die unter bestimmten Umständen auch für Juden galten. Für sie galt auch das Recht auf Religionsfreiheit. Unter den Juden befanden sich bedeutende Persönlichkeiten, die teilweise für das Herrscherhaus tätig waren, viele hatten auch wichtige Funktionen in der jüdischen Gemeinde inne. Die Gemeinde wuchs schnell an und zählte schon 1733 282 Personen, 1800 waren es bereits 530 Mitglieder.

Infolge der Liberalisierungsbescheide der Großherzöge erhielten die Juden in Baden volle Gleichberechtigung. Sie kamen mehr und mehr auch in Staatsämter, sie stellten Abgeordnete und Minister im Großherzogtum.

Schon 1725 hatte die Gemeinde eine Synagoge sowie eine Mikwe. Wegen der starken  Zunahme der jüdischen Bevölkerung fasste man schon bald eine neue Synagoge ins Auge. Diese wurde 1798 begonnen und acht Jahre später offiziell eingeweiht. 1871 wurde das Gebäude dann durch einen Brand zerstört und  musste durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt werden.

Allerdings entzündete sich wegen der  überwiegend liberalen Ausrichtung der jüdischen Gemeinde ein interner Streit, der 1869 zur Abspaltung einer Anzahl streng orthodoxer Gemeindemitglieder führte. Sie bildeten eine eigene Gemeinde und errichteten 1872 auch ihre eigene Synagoge. Beide Synagogen fielen den November-Pogromen 1938 zum Opfer.

Die jüdische Gemeinde war vor 1933 auf über 3200 Mitglieder angewachsen. Davon wanderten mehr als 2000 rechtzeitig aus, von den Zurückgebliebenen überlebten nur knapp 40 Personen die NS-Zeit.

 

 

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