Die Friedhöfe

Friedhof in Bühl

Schon im Mittelalter besassen viele jüdische Gemeinden eigene Friedhöfe oder zumindest Gemeinschaftsanlagen für mehrere Gemeinden. Im gesamten badischen Raum sind jedoch nur ganz wenige Friedhöfe aus mittelalterlicher Zeit erhalten, die meisten wurden bei den Ausschreitungen zur Pestzeit Mitte des 14. Jh. sowie als Folge der Ausweisungen zerstört.

In der Zeit der Reformation und später des Dreissigjährigen Krieges entstanden in Baden in den kleinen Landgemeinden vielfach Friedhöfe, von denen einige bis heute erhalten sind. Die Genehmigung zur Anlage und der Erwerb der nötigen Grundstücke mussten bei den jeweiligen Herrschaftsträgern eingeholt werden. Nicht selten wurden dafür geringwertige Böden, teilweise in ungünstiger Lage zur Verfügung gestellt, für die hohe Preise und Benutzungsgebühren bezahlt werden mussten.

Erst im späteren 19. Jh., nach der Emanzipation und Gleichstellung der Juden, stellten die örtlichen Verwaltungen den jüdischen Gemeinden auch andere Grundstücke zur Verfügung, u.a. auch in unmittelbarer Nachbarschaft zu den christlichen Friedhöfen.