Der jüdische Friedhof von Worblingen (Rielasingen)

In Worblingen werden schon Anfang des 17. Jahrhunderts erstmals Juden genannt, vermutlich Vertriebene aus benachbarten Gebieten, deren Ansiedlung von der Ortsherrschaft geduldet wurde. Anfang des 18. Jahrhunderts sind 6 jüdische Familien bekannt, für die entsprechende Schutzbriefe ausgestellt worden waren. Bis 1812 hatte sich die Zahl der in Worblingen wohnenden Juden auf 46 erhöht, wenige Jahre später waren es 66 Personen.

Wurden bis 1857 die Verstorbenen zur Bestattung nach Gailingen transportiert, so entstand in diesem Jahr ein eigener Friedhof. Die Anlage erfolgte am Burgstall, den Gepflogenheiten entsprechend in gebührender Entfernung vom Dorf. Heute dagegen ist der Friedhof umgeben von neuzeitlichen Wohn- und Zweckbauten. Auf dem kleinen Areal von nur ca. 8 a sind noch 66 Grabsteine zu erkennen. Die letzte Beisetzung datiert von 1904, zu dieser Zeit hatte die jüdische Gemeinde aufgehört zu bestehen.

Ein modernes Schild weist auf die Existenz des jüdischen Friedhofs hin. Umgeben von Mauer und hoher Hecke sind die Grabsteine kaum zu entdecken. Die Ruhe der Verstorbenen ist so trotz der Nähe zum Wohngebiet gewahrt.