Der jüdische Friedhof von Wangen/Höri (Öhningen)

In Wangen lebten jüdische Bewohner seit dem 17. Jahrhundert. 1665 wird Baruch Moses Ainstein genannt, er war Vorfahre von Albert Einstein.

Lange Zeit wurden die Verstorbenen auf dem jüdischen Friedhof in Gailingen beerdigt. Dorthin mussten sie per Schiff auf dem Rhein transportiert werden, was nicht nur langwierig und umständlich war. Immer wieder kam es zu Streitigkeiten, z. B. mit der Stadt Diessenhofen, die eine Art Wegzoll erhob. Auch die jüdische Gemeinde in Gailingen verlangte Abgaben für auswärtige Tote, ausserdem die zuständige Ortsherrschaft. So entstand 1827 ein eigener Friedhof in Wangen, der, wie es die traditionellen Vorschriften wollten, weit ausserhalb des Ortes im Gewann Hartbühl errichtet wurde. Heute sind noch 150 Grabsteine erhalten, die letzten stehen auf den Gräbern von Dr. Nathan Wolf und seiner Schwester Selma, die 1970 bzw. 1971 hier beerdigt wurden.